Hochwasser - Informationen zur Sicherung Ihrer Heizung
Hochwasser - Tips zum Schutz vor Wasserschäden im Keller
Hier sind einige Informationen zusammengetragen, welche Ihnen Tips zur Vorgehensweise bei Hochwasser bieten.
Nein, bei hohem Grundwasserpegel sollte man den Keller nur nach Rücksprache mit Fachleuten auspumpen. Es besteht die Gefahr, dass das Grundwasser sonst das Gebäude nach oben drückt und die Schäden vergrößert.
Besser warten
Pumpen Sie eindringendes Wasser nicht selbst ab. Wenn der Raum oder Keller außen von Wasser umgeben ist, herrschen sonst stark unterschiedliche Druckverhältnisse. Diese können das Mauerwerk beschädigen und sogar Wände einstürzen lassen. Warten Sie lieber auf die Spezialisten der Feuerwehr – auch wenn der Raum dadurch länger unter Wasser steht.
· Diffusion durch undichte Gebäudehülle
· Aufschwimmen durch hohes Grundwasser und daraus resultierende Rissbildung führt zum Wassereintritt.
· Wassereintritt hereinlaufen vom oben, über Türen oder Fenster
Unterdimensionierte öffentliche Abwassernetze die zum Rückstau bei Starkregen führen. Hohes Grundwasser, durch Klimaerwärmung, ansteigender Wasserspiegel, häufigere und stärkere Regenfälle, sowie damit verbundene Schneeschmelze
Ihr eingetragener SHK-Fachbetrieb für den Umgang mit Wassergefährdenden Stoffen (Heizöl) steht Ihnen kompetent mir Rat und Tat zur Seiten. Laut Wasserhaushaltsgesetz sind Sie als Eigentümer einer Öl-Anlage dazu verpflichtet wirksame und zugelassen Vorkehrungen gegen das Aufschwimmen der Öl-Tanks zu treffen bzw. dafür Sorge zu tragen dass wenn diese in Überschwemmungsgebieten errichtet sind. Dazu §10 Muster VAws Abs. 4 „In Überschwemmungsgebieten dürfen Anlagen nach §19 g WHG nur so eingebaut, aufgestellt oder betrieben werden, dass sie nicht aufschwimmen oder anderweitig durch Hochwasser beschädigt werden (z.B. durch Treibgut) und das keine Wasser gefährdenden Stoffe aus den Anlagen austreten können“. Tanks müssen in vielen Bundesländern zudem für den Einsatz in Überschwemmungsgebieten zugelassen sein.
Das heißt:
· Behälter müssen so konstruiert sein das einem definierten Wasserdruck Stand halten.
· Verbindungsleitungen, Armaturen, Messgeräte sind so konstruiert, dass im Überschwemmungsfall kein Wasser in den Tank gelangen kann
· Die vom Hersteller mitgelieferten Befestigungsmaterialien sind nur auf den vorgegbenen Wasserstand zugelassen
· Die gesamte Öl-Anlage muss so erstellt werden das von außen kein Wasser über Füll- und Entleerungsleitungen eintreten kann.
Kurz: Schützen Sie Ihre Heizungsanlage. Schalten Sie Brenner, Thermen usw. rechtzeitig ab, damit diese im abgekühlten Zustand ausgebaut werden können. Denken Sie daran: Die örtlichen Heizungsinstallateure haben bei drohendem Hochwasser viel zu tun. Vergessen Sie bei Gasheizungen nicht die Gasventile zu schließen. Gegenstände, die durch Schwimmen oder Umstürzen die Heizungsanlage beschädigen könnten, sollten Sie unbedingt entfernen oder befestigen.
Strom abschalten
Hochwasser allein ist schon zerstörerisch genug. Lebensbedrohlich wird es allerdings, wenn es unter Strom gerät. Schalten Sie daher den Strom in hochwassergefährdeten Räumen ab, bevor das Wasser kommt. Der Strom im Keller sollte sich im Verteilerkasten separat abschalten lassen. Für gefährdete Räume sollten außerdem vorher FI-Schutzschalter eingebaut sein. Achtung: Wenn der Keller bereits unter Wasser und Steckdosen oder Kabel unter Strom stehen, sollten Sie den Raum auf keinen Fall betreten. Selbst mit Stiefeln besteht dann akute Lebensgefahr.
Heizungsbrenner ausbauen
Das wertvollste im Keller ist häufig die Heizungsanlage. Schützen Sie diese also vor dem Hochwasser. Wenn noch genügend Zeit bleibt: Lassen Sie Brenner von Gas- oder Ölheizungen sowie Umwälzpumpen vom Fachmann ausbauen. Legen Sie aber nicht selbst Hand an: Die Anlage steht unter Starkstrom – hier besteht ebenfalls Lebensgefahr. Wenn Brenner und Pumpen nicht mehr ausgebaut werden können, schalten Sie die Heizungsanlage auf jeden Fall ab und drehen Sie den Öloder Gashahn zu. Schließen Sie auch die Entlüftungsöffnung, sonst dringt Wasser in den Kessel ein.
Öltank verankern
Besonders riskant sind Öltanks. Bei großen und überwiegend leeren Tanks erzeugt das Wasser starken Auftrieb. Auf einen völlig überfluteten Tank wirken je 1 000 Liter Fassungsvermögen Auftriebskräfte von etwa einer Tonne. Diese Kräfte sprengen schwache Verankerungen. Herumtreibende Öltanks können wiederum Schäden am Haus hinterlassen. Verankern Sie den Tank daher mit Stahlbändern im Boden und an den Seitenwänden oder durch Stahlstreben an der Decke. Erdtanks sind einfacher zu sichern. Ein bewährter Trick: Die Erdschicht über dem Tank erhöhen oder den Tank mit einer schweren Betonplatte abdecken. Verschließen Sie auch die Lüftungsrohre des Öltanks. Grundsätzlich: In Hochwassergebieten empfiehlt sich auf lange Sicht der Umstieg von Öl- auf Gasheizung.
Vorsorge treffen Folgende Maßnahmen können Sie schon frühzeitig ergreifen:
· Rückstauventile. Versehen Sie Abwasserleitungen mit Rückstauventilen. Diese lassen Abwasser zwar abfließen, verhindern aber das Eindringen von Wasser aus der Kanalisation.
· Altöl. Entfernen Sie Behälter mit Altöl, Säuren, Farben und Lacken aus hochwassergefährdeten Räumen. Informieren Sie die Feuerwehr, wenn solche Flüssigkeiten auslaufen.
· Autos. Bringen Sie PKWs und Fahrzeuge in höher gelegenen Gegenden in Sicherheit.
Wasserdruck und Auftrieb Bei höheren Wasserständen steigt das Grundwasser über das Niveau der Gründungssohle. Dabei entstehen Wasserdruck und Auftriebskräfte am Gebäude. Wasserdichte Gebäude mit wenigen Geschossen haben normalerweise nicht das gegen Auftrieb erforderliche Eigengewicht. Maßnahmen gegen den Auftrieb Um das Gewicht des Hauses zu erhöhen, ist das Fluten der Kellerräume ein kurzfristiges Mittel. Weiterhin wird der Duck auf die Seitenwände dadurch ausgeglichen. Eine Flutung mit sauberem Wasser kann Folgeschäden verringern.
Im Hochwasserfall steigt der Wasserspiegel im Kanalnetz an, weil die Kanäle bei Überlastung durch große Regen- und Grundwassermengen (bei undichten Kanälen) oder durch den hohen Wasserstand des Vorfluters zurück gestaut werden. Dieser Anstieg des Wasserspiegels im Kanalnetz setzt sich durch die Abflussleitungen und Hausanschlüsse bis ggf. ins Gebäudeinnere fort. Liegen keine Sicherungseinrichtungen, wie z.B. Rückstauklappen oder Abwasserhebeanlagen vor, steigt der Wasserspiegel im Leitungsnetz des betreffenden Gebäudes bis zur Höhe des Wasserspiegels im Kanalnetz an. Dies kann zu Wasseraustritten aus den Sanitäranlagen o.ä. im Gebäude führen.
Da die Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen ihre Ausrüstung selbst benötigen und nicht ausleihen können, ist es notwendig sich rechtzeitig eine persönliche Grundausrüstung zuzulegen.Halten Sie für sich und Ihre Angehörigen eine persönliche Grundausstattung griffbereit, die Sie im Hochwasserfall mehrere Tage lang unabhängig macht. Die Benutzbarkeit von Batterien, Brennstoff und Medikamenten sollten Sie jederzeit regelmäßig überprüfen.
Bei Problemen und Notfällen bezüglich Strom-, Wasser- und Gasversorgung hilft Ihnen der Entstördienst Ihres Versorgers
Zum Auspumpen eignen sich Tauchpumpen, die um ca. € 100 im Fachhandel erhältlich sind.Die Pumpe wird an der tiefsten Stelle des auszupumpenden Raumes aufgestellt. Da der Strom im Keller ausgeschaltet sein soll, muss er oft mit einem Verlängerungskabel zur Pumpe gebracht werden (Gummikabel mit Gummistecker, Steckverbindungen unbedingt aus dem Wasser heraus halten!). Die Schläuche sollten so kurz wie möglich sein und mit so wenig Steigung wie möglich angebracht werden.
Ist keine Rückstauklappe eingebaut, muss die Toilettenschüssel vom Boden abmontiert werden und das freigelegte Abflussrohr fachgerecht mit einer Dichtung verschlossen werden. Fragen Sie dazu Ihren Installateur dieser kann eine verlässliche Lösung schaffen.
In hochwassergefährdeten Häusern sollte die Heizung möglichst in sicheren Räumlichkeiten untergebracht werden. Dasselbe gilt für alle wichtigen elektrischen Installationen, wie beispielsweise Stromverteilerkästen. Untergeordnete elektrische Installationen in vom Hochwasser betroffenen Bereichen (Keller, Erdgeschoss) sollen möglichst hoch über dem Fußboden angebracht werden. Auf Ölheizungen sollte in hochwassergefährdeten Gebieten nach Möglichkeit verzichtet werden.
Bei Ölschlieren sofort die Feuerwehr verständigen. Das Abpumpen erfolgt über Einsatzkräfte, die über Geräte verfügen, welche Wasser und Öl trennen können. Gleiches gilt, wenn im Keller außer Öl auch andere wassergefährdende Stoffe wie z. B. Pflanzenschutzmittel, Rattengift und ähnliches gelagert wurde, oder wenn ölverschmierter Schlamm möglicherweise nach dem Leerpumpen des Kellers zurück bleibt. Teilen Sie den Einsatzkräften die Existenz von oben genannten Stoffen mit. Dies dient zur Sicherheit der Kräfte, da diese dann einen Atemschutz anlegen. Bitte verwenden Sie keine Ölbindemittel ohne Absprache mit der Feuerwehr, es erschwert das Abpumpen und kann Schäden an den Pumpen anrichten. Achten Sie auf eine
ordnungsgemäße Entsorgung!
Ausgelaufenes Heizöl verursacht erhebliche Geruchsbelästigung, die in der Regel jedoch keine gesundheitliche Gefährdung bedeutet. Von einem längeren Aufenthalt in unbelüfteten Räumen, insbesondere Kellerräumen, wird jedoch abgeraten.
Zur Vermeidung von Schäden ist das gewaltsame Einströmen des Wassers in hochwassergefährdete Räume, in denen sich Gaszähler, Druckreglergeräte, Gasleitungsanlagen und Gasgeräte befinden, durch Schutzvorrichtungen möglichst zu verhindern. Gasbeheizte Wärmeerzeuger, die im Keller oder unter demHochwasserspiegel installiert wurden, sind rechtzeitig von eingetragenen Installationsunternehmen außer Betrieb zu nehmen. Die Gasleitung ist dicht zu verschließen und der ausgebaute Wärmeerzeuger sollte zu einem nicht hochwassergefährdeten Platz gebracht werden. Gegenstände, die im Hochwasser durch Schwimmen oder Umstürzen die Gasanlage beschädigen könnten, sind aus dem Zählerraum zu entfernen oder sicher zu befestigen. Die Gasleitungen im hochwassergefährdeten Bereich sind sicher zu befestigen und es empfiehlt sich, diese gegen Korrosion besonders zu schützen. Es wird empfohlen, die Gasleitungen in verzinktem Rohrmaterial zu verlegen oder die Leitungen mit einem Schutzanstrich zu versehen. Unmittelbar nach dem Rückgang des Hochwassers sind die betroffenen Gasanlagen einer sorgfältigen Prüfung, möglichst durch einen Installationsoder Heizungsfachbetrieb zu unterziehen, um eventuelle Hochwasserschäden sofort festzustellen.
Heizungstank beschweren
Bei drohendem Hochwasser sollten Hausbesitzer auch ihre Heizung vor den Fluten sichern. Enthält ein Kellertank nur noch wenig Öl, sollte er in einer solchen Lage wieder aufgefüllt werden, empfiehlt der Zentralverband Sanitär-Heizung-Klima in St. Augustin. Das zusätzliche Gewicht halte den Tank dann am Boden, und die Flut reiße ihn nicht aus der Verankerung. Wasserdicht ist er sowieso.
Falls gerade kein Öllieferant greifbar, kann dem Experten zufolge im Notfall auch Wasser in den Tank gefüllt werden. Dieses müsse später aber entsorgt und der Tank gereinigt werden. Das Auffüllen im Notfall mit Öl oder Wasser sollte stets in Absprache mit einem Fachbetrieb erfolgen. Angesichts des aktuellen Hochwassers sollten gefährdete Hausbesitzer vorsorglich auch den Füllstutzen abdichten. Sinnvoll sei es auch, den Kessel mit Barrieren vor dem Wasser abzuschotten.
Dokumente Hochwasser
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Merkblatt - Was tun nach dem Hochwasser
PDF-Datei / 218,2 KB / Hochgeladen am: 14.08.2013